Der Mann im Mond ist umgezogen.
Wir wissen nicht wohin.
Am unerforschten Himmelsbogen
Zu suchen hat keinen Sinn.
Nun können wir keine Märchen erzählen.
Erkenntnis macht alles zunichte.
Du musst zwischen fernen Sternen wählen
Für außerirdische Wichte.
Und wenn dir das gelungen ist,
Dann erzähle es nicht herum.
Dass du auf der Suche nach Rätseln bist,
Halten and're vielleicht für dumm.
Gerlind Fischer-Diehl
Der Mond kommt still gegangen
Mit seinem gold´nen Schein,
Da schläft in holdem Prangen
Die müde Erde ein.
Im Traum die Wipfel wehen,
Die Quellen rauschen sacht,
Singende Engel durchschweben
Die blaue Sternennacht.
Und auf den Lüften schwanken
Aus manchem treuen Sinn
Viel tausend Liebesgedanken
Über die Schläfer hin.
Und drunten im Tale, da funkeln
Die Fenster von Liebchens Haus;
Ich aber blicke im Dunkeln
Still in die Welt hinaus.
Emanuel Geibel
Wer hat die schönsten Schäfchen?
Die hat der gold'ne Mond,
Der hinter jenen Bäumen
Am Himmel droben wohnt.
Er kommt am späten Abend,
Wenn alles schlafen will,
Hervor aus seinem Hause
Zum Himmel leis' und still.
Dann weidet er die Schäfchen
Auf seiner blauen Flur,
Denn all' die weißen Sterne
Sind seine Schäfchen nur.
Sie tun uns nichts zu Leide
Hat eins das and're gern,
Und Schwestern sind und Brüder
Da droben Stern an Stern.
Und soll ich dir ein's bringen,
So darfst du niemals schrei'n,
Musst freundlich wie die Schäfchen
Und wie ihr Schäfer sein.
Hoffmann von Fallersleben
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